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vom Forum e.V.

Für Marienstatt ein wertvolles Kleinod


Lange Jahre war das Bild unbeachtet im Archiv. Dann wurde es Teil eines Vortrages. Jetzt ist nach langer Restaurierung dieses Zeugnis der alten Abtei wieder zurückgekehrt.

vor der Restaurierung (Foto: Sarah Renn) vor der Restaurierung (Foto: Sarah Renn) Als Klosterarchivar und -bibliothekar Jörg Ditscheid 2021 seinen Vortrag über das Leben und Wirken von Abt Benedikt Bach, der zwischen 1688 und 1720 der Abtei vorstand, hielt, wies er auch auf ein Bild hin.
 Es befand sich im Klosterarchiv und wies mit seiner Signierung auf den Maler hin. Es war Benedikt Bach, der es 1681, also bevor er die Leitung der Abtei übernahm, gemalt hatte. Er sollte einer der bedeutendsten Äbte Marienstatt vor der Säkularisation werden. Der das Barock als Kunststil ins Tal der Nister brachte.
Dargestellt ist in typisch barocken Formen die Hl. Familie mit einem halbwüchsigen und langhaarig gelockten Jesus. Über der Gruppe schwebt der Heilige Geist in Form einer Taube.
Das Werk war in einem schlechten Zustand. Die Leinwand war auch für den Laien erkennbar, mehrfach geflickt worden. An einigen Stellen war die Leinwand löchrig. Es war – so die Restauratorin Sarah Renn – mehrfach überarbeitet worden mit alten Kittungen und Retuschen, zahlreichen Überzügen und deren Resten sowie einen stark vergilbten Überzug, der die oberste Schicht des Gemäldes bildet. Der textile Träger war extrem versprudelt und somit gefährdet. Der zu dem Gemälde gehörige einfache Zierrahmen wies ebenfalls einige Fehlstellen auf.
Ohne über den künstlerischen Wert des Gemäldes urteilen zu wollen – es ist sicher weniger die Arbeit eines großen Meisters als eines talentierten Laien – lag und liegt der Wert des Bildes in etwas anderem: Es ist mit hoher Wahrscheinlichkeit das einzige heute noch vorhandene Gemälde eines Mönches der alten Abtei Marienstatt. Es ist damit von hoher ideeller Bedeutung für das Kloster und den Konvent und verdient es bereits deswegen, für die Zukunft erhalten zu bleiben.
 Deswegen haben sich der Konvent und das Forum Abtei Marienstatt bereits 2022 entschlossen, das Gemälde restaurieren zu lassen.
 (Foto: Sarah Renn) (Foto: Sarah Renn) Die Arbeiten wurden 2022 und 2023 durchgeführt. Dabei erfolgte Festigung der schollenförmig hochstehende Grund- und Malschicht, die Reinigung des Bildes und die Abnahme des Firnisses. Der alte unbrauchbare Spannrahmen wurde entfernt und auf der Gemälderückseite der Träger mit belgischem Leinen und Beva Folie doubliert. Den schloss sich das Wiederaufspannen des Gemäldes auf einen neuen Keilrahmen an. Die größten Fehlstellen und Risse wurden mit einem Leim-Kreide-Kitt aufgrundiert, die Bereiche retuschiert und ein neuer Firnis aufgebracht. Das Gemälde wurde mittels Federklammern und Kork in dem Rahmen montiert.

Nach der Restaurierung strahlen die Farben wieder in ihrer früheren Pracht und geben so ein Zeugnis von einem barocken Lebensgefühl gepaart mit tiefem Glauben.
nach der Restaurierung (Foto: Sarah Renn) nach der Restaurierung (Foto: Sarah Renn) So wird es hoffentlich noch lange Zeit von Marienstatt und seiner wechselvollen Geschichteberichten können.


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