Besondere Klangschönheit
Die große Orgel wurde 1970 in der Abteikirche eingeweiht und ist für ihre besondere Klangschönheit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt.
Gebaut wurde die Orgel von der österreichischen Orgelbaufirma Rieger und verfügt über 73 Register, IV Manuale und Pedal und über 5.000 Pfeifen. Sie steht, wie vielfach auch in Spanien und in vielen süddeutschen Klöstern, über den Stallen des Chorgestühls und begleitet täglich das Chorgebet der Mönchsgemeinschaft sowie den Gemeindegesang.
Marienstatt hat die einzige authentische spanische Batterie außerhalb der iberischen Halbinsel – Horizontaltrompeten aus dem Jahre 1732, die der Orgel barocken Glanz verleihen. Sie klingt dank Akustik und Lage über dem „Coro“ so, wie man sie auch in Spanien hören kann. Diese Trompeteria ist also ein wirkliches Original, keine Kopie oder Nachahmung.
Eine weitere Besonderheit ist, dass man um die Marienstatter Orgel herumgehen kann. Die Orgel ist einfach und klassisch symmetrisch aufgebaut und lebt ganz aus dem gotischen Raumgefüge heraus. Das Gehäuse ist wie das alte Chorgestühl aus massiver Eiche gefertigt. Ein Stahlskelett trägt die Windladen und die mechanische Spieltraktur.
Dank des hervorragenden Einsatzes der Intonateure konnte die Marienstatter Orgel im Lauf der Jahre künstlerisch und klanglich vollendet werden.
Erweiterung der Orgel
Celesta-Harfe (2006)
Die Celesta-Harfe ist historisch und wurde um 1920 von der bekannten amerikanischen Orgelbaufirma Skinner erbaut und 2006 in Deutschland vollständig restauriert. Das Register umfasst 61 Noten. Die spezielle Traktur wird durch ein eigenes Hochdruckgebläse elektropneumatisch angesteuert und ist zudem mit einer Nachhalldämpfung ausgerüstet. Die Celesta-Harfe hängt unmittelbar neben der Orgel hinter dem Chorgestühl an der Westseite in einem Schwellkasten.
Sinua Castellan (2012)
Steuerung einer Vielzahl von Spielhilfen: Setzerkombinationen in nahezu unbegrenzter Zahl, frei definierbare Koppeln (d. h. Melodie / Bass / beliebiges Intervall), personalisierte und berührungsfreie Einschaltung der Orgel etc.
Glockenspiel (2012)
Das Glockenspiel, hinter der Orgel zwischen dem Hauptwerk und den neuen Bassregistern platziert, besteht aus 37 bronzenen Röhrenglocken in der Mittellage und 12 gegossenen Klangplatten in der Basslage.
Pate standen dazu die Klangplatten aus der historischen „Heldenorgel“ der Orgelbaufirma Walcker/Ludwigsburg in Kufstein/Tirol von 1930.
Es ist das erste Glockenspiel dieser Art, das seitdem in eine Kirchenorgel eingebaut worden ist.
Flöte und Gambe (2012)
Das Hauptwerk (II. Manual) wurde noch um zwei fehlende Grundstimmenfarben bereichert:
eine überblasende Flöte 8´(mit 4´ Extension) und eine Gambe 8´ (mit 4´ Extension), die zudem auch auxiliar vom I. und IV. Manual gespielt werden können, schaffen nun mehr klangliche Möglichkeiten.
Klarinette 8´ (2015)
Die durchschlagende Klarinette hat einen eigenen Windschweller. Ihr klangliches Vorbild ist das der amerikanischen Orgelbaufirma Skinner und steht zusammen mit der Celesta-Harfe (2006), dem Choralbordun 8` (2015) und der Bordunschwebung 8` (2015) in einem schwellbaren Gehäuse an der Westseite der Orgel. Letztere Bordun-Register sind vornehmlich für die Choralbegleitung beim Chorgebet der Mönche gedacht. Diese Arbeiten wurden von unseren Marienstatter Intonateuren Bernd Reinartz und Andreas Saage (jetzt Orgelbau Klais/Bonn) erstellt.
Dulciana 8´ (2016)
Die Dulciana 8´ ist ein leises historisches Register, das der Orgelbauer Peter Conacher Ende des 19. Jhds. in Mittelengland fertigte und das vornehmlich der Choralbegleitung dient (von Orgelbau Elmar Krawinkel restauriert und eingebaut).
Disposition
I. Rückpositiv
1. Spitzgedackt
Flöte*8´
8´2. Salizional
Gambe*8´
8´3. Prinzipal 4´ 4. Koppelflöte
Flöte*
Gambe*4´
4´
4´5. Gemshorn 2´ 6. Sesquialter 2fach 2 2/3´ 7. Scharff 4fach 1´ 8. Krummhorn
Tremulant
Koppeln:
III-I
IIIsub-I
IIIsuper-I
IV-I8´ *Transmission
II. Hauptwerk
9. Prinzipal 16´ 10. Prinzipal 8´ 11. Spitzflöte 8´ 12. Flöte (2012) 8´ 13. Gambe (2012) 8´ 14. Oktav 4´ 15. Rohrflöte 4´ 16. Flöte (2012) 4´ 17. Gambe (2012) 4´ 18. Quinte 2 2/3´ 19. Superoktav 2´ 20. Larigot 2fach 1 1/3´ 21. Mixtur 5-7fach 1´ 22. Cornett 5fach (ab g) 8´ 23. Dulzian 16´ 24. Trompete
Koppeln:
I-II
III-II
IIIsub-II
IIIsuper-II
IV-II(2006) 8´ III. Schwellwerk
25. Bordun 16´ 26. Prinzipal 8´ 27. Rohrflöte 8´ 28. Aeoline 8´ 29. Schwebung (ab c) 8´ 30. Oktav 4´ 31. Blockflöte 4´ 32. Nassat 2 2/3´ 33. Hohlflöte 2´ 34. Terz 1 3/5´ 35. Mixtur 5fach 2´ 36. Hautbois (2006) 8´ 37. Trompete 8´ 38. Clairon
Koppeln:
IIIsub-III
IIIsuper-III
IV-III4´ IV. Brustwerk (schwellbar)
39. Holzgedackt
Flöte*
Gambe*8´
8´
8´40. Quintade 8´ 41. Rohrflöte
Flöte*
Gambe*4´
4´
4´42. Prinzipal 2´ 43. Quinte 1 1/3´ 44. Sifflet 1´ 45. None 8/9´ 46. Zimbel 2fach 1/4´ 47. Vox humana
Tremulant
Koppeln:
IIIsuper-IV
IIIsub-IV8´ *Transmission
IV. Spanisches Werk (1732)
Diskant: 48. Trompeta magna 16´ 49. Trompeta de Batalla 8´ 50. Clarin Claro 8´ 51. Bajoncillo 4´ Bass: 48. Chirimia 2´ 49. Trompeta de Batalla 8´ 51. Bajoncillo 4´ Pedal
52. Untersatz (2006) (C-H, ab c aus 54.) 32´ 53. Prästant 16´ 54. Untersatz (2006) 16´ 55. Subbaß 16´ 56. Oktav 8´ 57. Gedacktbaß 8´ 58. Cello (2006) 8´ 59. Choralbaß 4´ 60. Nachthorn 2´ 61. Zinke 3fach 5 1/3´ 62. Mixtur 4fach 2 2/3´ 63. Kontraposaune (2006) (C-H, ab c aus 65.) 32´ 64. Bombarde 16´ 65. Posaune (2006) 16´ 66. Posaune 8´ 67. Busine
Koppeln:
I-P, II-P, III-P, IIIsuper-P, IV-P
Zimbelstern4´ Auxiliarregister
68. Klarinette (2015)(durchschlagend mit eigenem Windschweller) 8´ 69. Choralbordun (2015) (schwellbar) 8´ 70. Bordunschwebung (2015) (schwellbar) 8´ 71. Dulciana (2016) (schwellbar) 8´ 72. Glockenspiel 73. Celesta-Harfe (schwellbar)
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