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Energieerzeugung

Natürliche Ressourcen nutzen


Verantwortlich handeln – Gottes Schöpfung bewahren – Umweltfreundlich Energie erzeugen

Unserer Mönchsgemeinschaft ist es wichtig, verantwortlich mit Gottes Schöpfung umzugehen und zu ihrer Bewahrung beizutragen. Dank des besonderen Engagements unseres Altabtes Thomas Denter nutzen wir seit vielen Jahren die Energie des Wassers und der Sonne zur Strom- und Wärmeerzeugung.

Seit den Anfängen gelten die Zisterzienser als Vorreiter in der Land-, Forst- und Wasserwirtschaft, was sich heute noch in der Lage der Klöster widerspiegelt. Die Zisterzienser bauten ihre Klöster in der Regel in Tälern an Flussläufen, um das Wasser intensiv für die Klosterwirtschaft zu nutzen. So wurde auch die Abtei Marienstatt um 1220 im Tal der Nister angesiedelt. Einerseits spendete und erhielt das Wasser Leben für Menschen, Tiere und Pflanzen, andererseits ließ sich aus ihm mechanische Energie zur Erleichterung der Arbeit gewinnen. Dabei diente ein Teil des Wassers, das durch einen künstlich angelegten Graben („Mühlgraben“) ab- und umgeleitet wurde, als Kraftspender für Mühlen und Sägewerke.

Entwicklung der Energieerzeugung in Marienstatt


  • Wiederinstandsetzung Mühle und Mühlbach

    Neubesiedlung der Abtei nach der Säkularisation und Wiederinstandsetzung von Mühle und Mühlbach.

  • Produktion von Strom in Eigenregie

    Verkürzung des mittelalterlichen Mühlbachlaufs, indem man einen etwa 120 m langen Stollen durch den Fels treibt und dadurch ein höheres Gefälle erreicht, das bei der gleichen Menge Wasser eine größere Kraft auf die Wasserradschaufeln bringt, die einen “Dynamo” betreiben, d. h. Gleichstrom 110 Volt bei einem Leistungsvermögen von 6-8 kW erzeugen.

    Im Dezember 1956 geht die Anlage mit einer Jahresleistung von durchschnittlich 400.000 kWh Leistung in Betrieb.

  • Anschluss an das öffentliche Stromnetz

    Abtei und Kleinkraftwerk werden an das EVU (KEVAG) angeschlossen, so dass nun sowohl Einspeisung ins Netz bei Überschuss möglich ist wie auch Entnahme von Elektroenergie bei Unterversorgung durch das eigene Kleinkraftwerk.

  • Installation einer Photovoltaikanlage

    Eine Photovoltaikanlage wird auf dem Dach des „Turbinenhauses“ installiert, um Elektroenergie aus Sonnenenergie zu gewinnen bzw. die Technik zu demonstrieren. Dazu werden alle Daten über einen Computer auf einer großen Schautafel – im Gymnasium ablesbar – gespeichert. Da Marienstatt sowohl im Tal liegt als auch von Wald umgeben ist, ergibt sich keine optimale Sonneneinstrahlung, aber immerhin werden ca. 3.000 kWh Elektroenergie im Jahr produziert. Die gesamte Umweltentlastung bei der Erzeugung von Elektroenergie beträgt etwa 500 t CO2-Ausstoß.

  • Ausbau zur modernen „Energiezentrale“

    Turbine und Generator werden durch eine mit moderner Technologie ausgestattete Anlage ersetzt. Das bedeutet bei gleicher Wassermenge eine Leistungssteigerung von 20-25 %, also eine Jahresproduktion von bis zu 500.000 kWh.

    In Marienstatt brennt im Grunde nur ein einziger „Heizofen“, und zwar im Turbinenhaus, das zur „Energiezentrale“ ausgebaut wurde. Von hier wird geradezu mit „Fernwärme“ der gesamte Klosterkomplex einschließlich Gymnasium und Kirche versorgt und beheizt. Als Hauptenergieträger steht das Wasser der Nister zur Verfügung. Mittels Tauschern und Wärmepumpen wird dem Nisterwasser Wärme entzogen und auf entsprechende Temperatur zur Erwärmung des Heizwassers gebracht. Die nötige Elektroenergie bietet die Turbine. Natürlich muss im Winter „draufgeheizt“ werden, in Marienstatt mit Gas. Die Abgase werden abgekühlt und die zurückgewonnene Wärme wird dann wieder in den Heizungsvorgang zurückgeführt.

  • Errichtung einer thermischen Solaranlage

    Auf dem Dach der Schülerbibliothek wird eine thermische Solaranlage errichtet, die jährlich ca. 40.000 kWh Wärmeenergie zur Aufheizung des Brauchwassers erbringt. Das alles zusammengefasst bedeutet, dass von den ca. 2,2 MWh Wärmeenergie, die das Kloster in einem Jahr benötigt, 55 % aus alternativen bzw. regenerativen Energien erzeugt werden und 45 % aus dem Brennstoff Gas.
    Die Entlastung von CO2-Ausstoß beträgt hier etwa 1.200 t, zusammen mit der Elektroenergieerzeugung schont die Abtei Marienstatt also die Umwelt um etwa 1.700 t CO2-Emissionen.



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