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Leben in Marienstatt

Was mein Leben in Marienstatt reicher macht

„Nur Gott allein muss ersehnt werden, der allein unsere Sehnsucht erfüllen kann. Und jede Gnade, die wir empfangen haben, soll zum Ursprung ihrer eigentlichen Quelle zurückgebracht werden.“ (Bernhard von Clairvaux)


 Was macht mein Leben in Marienstatt reich?

… dass ich jahrhundertealten Gebetstexten, eigenen Gebetsversuchen und dem Schweigen Raum geben kann, Dimensionen, die in anderen Kontexten eher verdrängt, vernachlässigt, vergessen werden.

… dass ich Gott suchen, preisen und verkünden darf.

… dass ich die Liebe, die Gott zu uns hat – Gott hat uns zuerst geliebt (1. Joh 4,10) – frohen Herzens Tag für Tag weitergeben darf.

Altabt Andreas Range

 Als den wahren Reichtum meines Lebens erkenne ich den Glauben, den Jesus Christus uns verkündet hat. Dankbar bin ich für das „unauslöschliche Mal“ der Taufe.

Meine Berufung zum Leben als Mönch empfinde ich als eine besondere Gnade – Tag für Tag neu, ohne es je anders gewollt zu haben. Marienstatt ist seit 36 Jahren mein Lebensort, an dem ich eine fruchtbare Auseinandersetzung zwischen Aktion und Kontemplation führen kann. Das Kloster ermöglicht mir eine Entfaltung und ein Einbringen von gottgegebenen Charismen, wie ich es „draußen“ vielleicht nicht hätte.

Dass ich seit meiner Priesterweihe die Wallfahrt zum Gnadenbild der Schmerzhaften Muttergottes leiten darf, gehört für mich zu den wunderbaren Ratschlüssen Gottes.

P. Martin Pfeiffer

 Als ich am 9. Februar 1936, es war der Tag meiner Taufe, das erste Mal in der Abteikirche war, konnte ich noch nicht wissen, dass der Grundstein für eine lebenslange Verbindung gelegt wurde.
Erstkommunion, Firmung, Profess, Priesterweihe. Dann Kaplan, Lehrer am Gymnasium und schließlich Abt, all das ist untrennbar mit Marienstatt verbunden. Dies ist verknüpft mit der Begegnung von Menschen und Mönchen, die mein Leben hier immer reich gemacht haben. Die 35 Jahre als Abt habe ich immer getreu meinem Wahlspruch „Den Eigenarten vieler dienen“ (RB 2,31) versucht zu gestalten. In der ganzen Zeit hier habe ich Gottes Nähe stets gespürt, was mit diesem Ort zusammenhängt; davon bin ich überzeugt.

Altabt Dr. Thomas Denter
(1936 – 2023)

 Aus der Ordnung, die das Leben als Mönch in Marienstatt mit sich bringt, ergibt sich für mich eine persönliche Zufriedenheit und Zuversicht. Eine große Hilfe ist der zwischenmenschliche Kontakt, sowohl zu meinen Mitbrüdern als auch zu den vielen Menschen, die mir im Rahmen meiner Aufgabe als Klosterpförtner jeden Tag begegnen. Das lässt mich spüren, dass ich von Gott geliebt bin, und macht mein Leben reicher.

P. Cyrillus Buben
(1936 – 2019)

 Eigentlich wollte ich immer nur Mönch in Marienstatt sein, also mehr oder weniger zurückgezogen diese Berufung leben. Nun bin ich mein ganzes Leben in Marienstatt als Mönch Priester und auch in der Pfarrseelsorge tätig. Und genau das hat sich als richtig erwiesen:

Die Balance zu suchen zwischen dem Leben in der Gemeinschaft der Brüder und dem Anspruch der Seelsorge. Es ist wie eine Gratwanderung im Gebirge. Das Leben mit dieser Aufgabe schenkt die Weite des Blickes und die Konzentration auf den nächsten Schritt, spannend und wunderschön zugleich.

P. Guido Dupont

 Auf dem klösterlichen Weg, welcher auf Gott ausgerichtet ist, vergleiche ich mich mit einem kantigen Stein, der im Flussbett des Lebens ganz langsam geschliffen wird.

Fr. Bernhard Funk

 Sich im Alltag der Unterscheidung der Geister zu stellen und dabei zu erkennen und zu erahnen, dass Gott mich führt, wohin ich manchmal gar nicht will. Dabei gilt es die Schätze zu bergen, die mich bereichern, an diesem Ort zu leben. Es sind die Begegnungen mit charmanten Menschen, die etwas von Gott in sich tragen und mich daran teilhaben lassen, wovon ich kosten kann, um es zu verkosten.

Im Kreis der Mitbrüder im Chorgebet zu stehen und auf diese Weise stellvertretend in den Wellenbewegungen des Psalmengebetes die Anliegen der Menschheit und der einzelnen Menschen vor Gott zu tragen und sich tragen zu lassen. All das bereichert mich an diesem Ort zu leben und zu beten.

P. Dominikus Söhngen

 „Ist Klosterleben nicht langweilig? Immer dasselbe?” – So werden wir häufig gefragt. Meine Antwort: „Ich hatte im Kloster noch keine Zeit für Langeweile.” – Und mir wird staunend bewusst, was ich alles schmerzlich vermissen müsste, wenn ich nicht in dieser ständigen Herausforderung lebte – eingespannt zwischen Gottesdienst und Menschendienst, zwischen Kirche, Kloster und Schule, zwischen Mönchsgemeinschaft und Weltkirche.
Ich bin nicht mehr der, als der ich vor 37 Jahren ins Kloster eintrat. Und ich wäre nicht der, der ich geworden bin: „Dir will ich Dank bezeugen, der herrlich mich gemacht, und mich voll Staunen neigen, vor Deiner Werke Pracht. Du, der mich prüft und kennt, halt mich in Deinem Segen, leit mich auf Deinen Wegen bis an ein selig End.” (Gotteslob Lied 428, 5)

P. Benedikt Michels

 Mich bereichert das tägliche Psalmenbegleiten, wo ich mit improvisierten Melodien und Harmonien das Gehörte musikalisch neu interpretieren und ausschmücken kann. Dabei bin ich mitten in der Gemeinschaft der Brüder und bin dort ganz aufgehoben.

Zudem bereichern mich viele kleine Begegnungen mit den Mitbrüdern im normalen Alltag, wenn ich da einspringen kann, wo ich gebraucht werde.

Fr. Gregor Brandt

Was mein Leben in Marienstatt reicher macht?
Die klösterliche Gemeinschaft mit ihrer Ordnung gibt meinem Leben eine Form. Form bedeutet zugleich Entlastung. Solche Entlastung, nicht jeden Tag neu „erfinden“ zu müssen, sondern eingebettet zu sein in den Ablauf von Gebet und Arbeit schenkt Freiheit: Freiheit für Gott und die Menschen, die Gott mir anvertraut. Somit eröffnet sich der Freiraum dafür, den Willen Gottes zu suchen und den Seelen zu helfen (wie es mein Namenspatron sagen würde).

P. Ignatius Fritsch

 Der geregelte Tagesablauf im Kloster macht mein geistliches Leben sehr reich. Die ausgewogene Abwechslung von Gebet, Arbeit und Lesung schafft einen Rhythmus, durch den ich mich selbst jeden Tag besser kennenlerne. Die heilige Liturgie empfinde ich als das Herz unseres Tuns. Wenn wir als Klosterfamilie Gott loben und die Geheimnisse des Glaubens feiern, sind wir in unserer eigentlichen Heimat, dem Himmel.

Fr. Augustinus Hernández


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